Wir lieben Gott, weil er uns liebt. Unsre Liebe ist also die Antwort auf seine Liebe. Die Liebe für Gott ist eine Art Dankbarkeit für seine Liebe für uns. Darum ist es ganz normal und natürlich Gott zu lieben, wie wir normalerweise auch unsre Eltern lieben. Wir verdanken ihnen unser Leben, unsere Existenz. Deshalb müssen Kinder ihre Eltern lieben, wie auch umgekehrt. Diese erste Frage setzt die Antwort auf die folgende Frage voraus.
Wie kann ich wissen, dass Gott mich liebt?
Ich weiß, dass Gott mich liebt, weil ich da bin. Ich wäre nicht da, wenn Gott mich nicht gewollt hätte. Die Liebe für Gott setzt deshalb die Entdeckung Gottes als Schöpfers voraus. Und wenn ich entdeckt habe, dass Gott der Schöpfer meiner Seele ist (meine Eltern brachten nur meinen Leib hervor), dann kann ich auch weiter entdecken, dass er ein vorsehender Gott ist, dass er für mich sorgt, dass er mein Leben führt.
Vor allem wissen wir, dass Gott uns liebt, weil er seinen Sohn für uns gegeben hat, der uns sich selber täglich in der Eucharistie schenkt: „Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat“ (1 Johannes, 3,16).
Wie kann man die Liebe zu Gott lernen?
Je mehr ich die Nähe Gottes suche, desto mehr liebe ich ihn. Die Nähe Gottes suchst du im Gebet, in einem stillen Bleiben beim Herrn, in der Stille einer Kirche oder in der Natur, oder auch in deinem Zimmer. Lass die Stille in deinem Herzen zu und erlaube Gott zu dir zu sprechen.
Vor allem könntest du sein Wort lesen, einfach ein Stück aus der Bibel – die Bibel ist wie ein Liebesbrief von Gott. Wenn ich die Bibel lese, kann ich von Gott und seiner Liebe für mich noch mehr begeistert werden. Der erste Brief von Johannes, zum Beispiel, ist dazu sehr geeignet: „Die Liebe Gottes wurde unter uns dadurch offenbart, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben“ (1 Joh 4,9).
AUTOR DES TEXTES:
Br. Clemens Maria
stammt aus Holland, seit 2022 Prior der St. Johannesgemeinschaft, Marchegg NÖ.