Wie gehe ich als Single mit meinem Verlangen nach Lust um?

Das ist eine der wichtigsten Fragen in der Singlezeit überhaupt. Denn von der Antwort hängt nicht nur ab, wie glücklich oder unfrei ich mein Single-Leben lebe, sondern auch wie glücklich oder unfrei dann mein weiterer Weg aussieht (egal, ob ich mich für die Ehe oder den geistlichen Stand entscheide). Zunächst ist wichtig zu erkennen, dass die sexuelle Lust von Gott in uns hineingelegt und nichts Schlechtes ist. Deshalb kann er uns auch helfen, damit gut umzugehen und uns nicht davon versklaven zu lassen. Und darum ist es so wichtig, sein Verlangen nicht zu leugnen, sondern Gott hinzuhalten im Gebet. Die Singlezeit kann dann die beste Trainingszeit für meine weitere Berufung werden.

Wir sind keine Tiere, die vom Trieb beherrscht werden, sondern Menschen mit Geist und Willen, die fähig sind, den Trieb zu beherrschen. Normalerweise gibt es drei Wege auf die sexuelle Lust zu reagieren:

  1. Ablehnung oder Verneinung der Lust
  2. Auslebung je nach Belieben
  3. Bejahung und Öffnung zu Gott hin im Gebet

Nur die 3. Option führt zu wahrer Freiheit – der Freiheit, echt zu lieben.

Dazu können die folgenden 15 Tipps hilfreich sein:

  1. Mich freuen, dass Gott mir das Geschenk meiner Weiblichkeit/Männlichkeit gegeben hat;
  2. Gott dafür danken;
  3. Gott bitten, dass er mir hilft, den eigentlichen Sinn des sexuellen Verlangens zu verstehen und dass er mir zeigt, was wahre Liebe heißt: mein Leben zum Geschenk für andere zu machen.
  4. Jesus bitten, mich zu innerer Freiheit zu führen – nicht, dass mir das Verlangen, sondern der Zwang genommen wird, nämlich meinem Trieb nachzugehen, wann immer mir danach ist.
  5. Um Erkenntnis bitten, wie ich meine Kräfte einsetzen kann, um in meinem momentanen Stand die Liebe zu leben: im Einsatz für andere Menschen.
  6. Für meinen zukünftigen Ehepartner beten, für den ich dieses Geschenk reservieren möchte;
  7. Mich in Selbstdisziplin üben, z.B. sofortiges Aufstehen nach dem Weckerläuten, kalt duschen; regelmäßiger Sport; die Pflichten (Arbeit/Schule) pünktlich und gut erfüllen; sich während der Arbeit nicht ablenken lassen; hie und da auf Süßes verzichten; sich nicht in den Medien zu verlieren (indem man sich z.B. eine gewisse Zeit am Tag vornimmt, seine sozialen Netzwerke zu checken und nicht mehr); nicht zu viel fernsehen; Computerspielzeit begrenzen oder tageweise ganz darauf verzichten; genügend schlafen…
  8. Tägliche Gewissenserforschung.
  9. Regelmäßige hl. Messe
  10. Regelmäßige Beichte
  11. Tägliche Gebetszeit (z.B. Rosenkranz, Anbetung, Gespräch mit Gott…)
  12. Selbstlose Tätigkeit (z.B. Hilfe im Haushalt, caritative Tätigkeit…)
  13. Kreatives Hobby beginnen und dranbleiben
  14. Gute Freunde suchen (und erbeten)
  15. Täglich an die frische Luft gehen
Text: Maria, verheiratet, Mutter von 6 Kindern
in Kooperation mit YOUCAT
2023-09-29T12:15:16+02:00
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