5 Gedanken zur Diskussion
In Diskussionen über die Kirche kommt man schnell zum Thema Sexualität. Die Kirche vertritt ja die Meinung, dass Sex nur in der Ehe zwischen Mann und Frau ausgelebt werden soll. „Rückständig! Lebensfremd!“, so müssen wir in Gesprächen hören. Hier 5 Gedanken als ein Beitrag zur Diskussion.
1. Wie lebe ich glücklicher?
Der wichtigste Punkt in der ganzen Diskussion ist, dass wir uns die Frage stellen, wie wir glücklicher werden. Die Meinung der Kirche ist, dass es uns – wenn wir nicht verheiratet sind – im Tiefsten glücklicher macht, wenn wir auf Sex verzichten, als wenn wir Sex ausleben. Das klingt für viele Menschen heute tatsächlich fremd. Aber mal angenommen, es ist tatsächlich wahr, dass es uns glücklicher macht, weil es uns als Menschen mehr entspricht, dann ist es nicht „lebens-fremd“, sondern ein echter „Lebens-Tipp“.
2. Was „entspricht“ uns als Menschen?
Was uns als Menschen NIEMALS entspricht, ist es, wie eine Sache benutzt zu werden. Jeder spürt das instinktiv. Unsere Sehnsucht ist es, geliebt zu werden ohne Hintergedanken, für jemanden unersetzbar und unwiederholbar zu sein. Wenn das Handy nicht mehr funktioniert, wird es ersetzt. Wenn aber jemand mit mir Sex hat, dann will ich, dass er zu mir sagt: „Du bist unersetzbar und unwiederholbar!“ Ich bin keine Sache, die benutzt werden darf und dann wieder weggeben wird.
3. Was ist Sex ganz objektiv?
Ganz objektiv betrachtet ist Sex von der Natur her – oder besser von Gott her – so gemacht, dass die Geschlechtsorgane von Mann und Frau aufeinander ausgerichtet sind und der Samen des Mannes auf die Eizelle der Frau treffen kann, um in einem neuen Leben fruchtbar zu werden. Was bleibt, wenn man die Dimension der Fruchtbarkeit künstlich wegnimmt? Wir behandeln den anderen und uns selbst letztlich auch wieder wie eine Sache, die wir für uns benutzen.
4. Ist Sex ein Grundbedürfnis?
Wenn Sex ein Grundbedürfnis ist wie Essen oder Trinken, dann wäre ein Verzicht darauf keine gute Idee. Ein Grundbedürfnis ist etwas „für mich“, was „ich brauche“. Aber wenn Sex ein Ausdruck der Liebe sein soll, dann muss es zuerst Geschenk sein, „für den anderen“, nicht, weil ich es brauche. Wenn man Sex als ein Grundbedürfnis oder ein „Recht“ für einen selbst ansieht, ist es nicht dann sogar das Gegenteil von Liebe? Ein Nahrungsmittel kann ich brauchen und gebrauchen. Einer Person kann man sich nur schenken. Das Interessante an Sex ist auch, dass das „Bedürfnis“ nicht allein durch das Ausleben von Sex gestillt wird. Das Bedürfnis nach Essen wird durch Essen gestillt. Die Sehnsucht nach Sex aber verweist letztlich auf etwas anderes, etwas Tieferes: dass wir für die Liebe, für Ergänzung und Fruchtbarkeit gemacht sind. Letztlich sehnen wir uns nach echter Liebe. Sex ist „nur“ der Ausdruck davon. Nicht umgekehrt. So gut und schön Sex auch ist, es erfüllt auf Lange nur, wenn es der Wahrheit entspricht.
5. Möchte ich in der Wahrheit leben?
Wir wissen tief in uns drinnen, dass wir nicht glücklich werden, wenn wir nicht in der Wahrheit leben, wenn wir uns etwas vormachen. Die Wahrheit über Sex ist, dass es etwas mit Liebe und Babys zu tun hat. Wenn ich mit jemandem schlafe, dann sage ich mit meinem Körper, ob bewusst oder nicht: Du bist unersetzbar! Und ich bin bereit, Verantwortung für dich und ein mögliches Kind zu übernehmen. Und ich möchte mit meinem Körper nicht etwas sagen, was ich mit meinem Herzen gar nicht meine.