Zeig mir deine Freunde und ich sag dir, wer du bist.

„In der Schule komm ich mir als Christ sehr allein vor. Außerhalb der Familie hab ich kaum jemand in meinem Alter, der den Glauben wirklich lebt. Ist es echt so wichtig, christliche Freunde zu haben? Wo soll ich die finden?“

Ein paar Tipps aus meiner eigenen Erfahrung, als ich selbst noch Jugendlicher war.

Du bist nicht allein:

Das ist die erste große wichtige Erkenntnis, die mir damals geholfen hat. Es gibt auch andere christliche Jugendliche. Beim Weltjugendtreffen in Rom war ich 14 und konnte nicht glauben, was da für geniale Leute dabei waren. Der Glaube, das Gebet, die Beichte und die Messen gehörten ganz selbstverständlich dazu. Natürlich auch jede Menge christliche Musik, von Rock, Ska, Punk bis zu Worship. Und natürlich viel Sport. Da sind Freundschaften entstanden, die ich bis heute schätze.

Da triffst du junge Christen:

Christliche Jugendfestivals wie das Key2Life, das Jugendtreffen in Pöllau oder das Loretto Pfingstfestival sind ganz heiße Tipps. Da ergeben sich einfach Begegnungen, die zu Freundschaften werden können. Außerdem gibt’s Fußwallfahrten, Firmgruppen, vielleicht sogar einen Jugendgebetskreis in deiner Pfarre…

Suche und pflege christliche Freundschaften: 

Mit Freunden will man Gemeinsamkeiten teilen. Das Gemeinsame verbindet. Es war unglaublich, als ich andere Jugendliche getroffen habe, denen Jesus wirklich wichtig war. Ich erinnere mich noch an den Moment, wo mir eine Freundin erzählt hat, dass sie auch zur Wochentagsmesse geht, fast jeden Tag – wow! Und dann sind wir eine kleine Gruppe geworden, die sich zur Messe getroffen hat. Dann hab ich mit ihnen einen Gebetskreis gegründet. Trau dich, die Initiative zu ergreifen!

Wähle bewusst: 

Manchmal glaubte ich, ich könnte als Christ meine „weltlichen“ Freunde beeinflussen. Ist natürlich nicht ganz falsch, aber umgekehrt passiert halt auch viel. Besonders in moralischer Hinsicht habe ich immer wieder festgestellt, dass sie mich nach unten ziehen. Da braucht es unbedingt Freunde, die dich mit nach oben ziehen, die mit dir den Glauben und die Freude an Jesus teilen. Wenn sich jemand zwischen dich und Jesus stellt, ist es der Moment, diese Freundschaft zu beenden.

Prüfe, wem du dich anvertraust: 

Freundschaft ist nicht gleich Freundschaft. Es gibt solche und solche. Kumpels, Kollegen, Bekannte – ein Freund im eigentlichen Sinn ist rar. Ich merke, wie tief eine Freundschaft ist, wenn ich sehe, worüber wir reden können, was ich dem Freund anvertrauen kann. Da gibt’s diese Momente, wo man etwas sagt, das man sonst niemandem sagen kann. Und der andere versteht, dass man ihm einen Schatz anvertraut hat.

Wenn man über die wichtigsten Fragen im Leben redet, reicht es nicht, dass der Freund getauft und gefirmt ist. Da braucht es schon jemanden, der selbst nach Gott sucht.

Quelle: YOU!Magazin, Sept./Okt. 2020, S. 31 | Text: Jonas Kislich